«Wir müssen die Dinge beim Namen nennen»

Brigitta, was machst du am Morgen nach dem Aufstehen als Erstes?

Meine Übungen – da bin ich konsequent. Mit 15 Minuten Schultern, Rücken, Bauch bleibe ich beweglich, beuge Rückenschmerzen vor und bin den ganzen Tag über fit.

Fit wofür?

Meine Freizeit verbringe ich am liebsten auf dem Vierwaldstättersee oder mit Reisen, Kochen und Singen. Beruflich bin ich seit 46 Jahren bei Swisscom, aktuell als Business Ownerin im Bereich Service Excellence & Development für den Privatkundenmarkt. Zudem bin ich seit 2010 Präsidentin der Personalvertretung des Privatkundensegments.

Da liegt dein Engagement für transfair natürlich nah.

Absolut, es liegt mir am Herzen, mich für das Wohl der Mitarbeitenden im ICT-Bereich einzusetzen. Das Personal in der Branche ist aktuell verschiedenen Entwicklungen ausgesetzt, die mich stark beschäftigen.

An welche Entwicklungen denkst du?

Die Kundenbedürfnisse werden immer komplexer – und damit auch die Aufgaben für die Mitarbeitenden. Die Ansprüche an sie steigen stetig. Hinzu kommen die andauernden Veränderungen infolge anspruchsvoller wirtschaftlicher Ziele, des unablässigen Spardrucks, aber auch neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI). Die bisherige Arbeitswelt mit ihren Modellen von Zusammenarbeit, Arbeitszeit und -dauer wird gerade auf den Kopf gestellt. Aber das ist noch nicht alles.

Welche anderen aktuellen Themen gehören ebenfalls aufs Tapet einer Personalvertreterin wie dir?

Zum Beispiel Datenschutz, Persönlichkeitsschutz und Cyber Security. Angesichts der aktuellen politischen Lage und der übermächtigen Präsenz der Tech-Giganten muss darauf deutlich mehr Gewicht gegeben werden. All diese Themen führen bei den Mitarbeitenden zu Stress, Ängsten, Überforderung und nicht zuletzt zu Krankheitsabsenzen. Da kommen wir als Personalverband ins Spiel: Wir müssen die Dinge beim Namen nennen und Verbesserungen für die Mitarbeitenden einfordern.

Gibt es ein Anliegen unserer Branchenmitglieder, das dir besonders am Herzen liegt?

Auch unkollegiales Verhalten oder Angst vor Stellenverlust können für Mitarbeitende Druck auslösen. Hier stehen Führungspersonen in der Verantwortung, psychologische Sicherheit herzustellen. Gerade bei Swisscom pocht transfair unaufhörlich darauf.

Noch eine persönliche Frage zum Schluss: Hast du ein Lebensmotto?

Langsam, es eilt!