Neuer Post-CEO: transfair fordert klares Bekenntnis zu Personal und Service Public

Pascal Grieder wird neuer Post-Chef. Der ehemalige Salt-CEO tritt seine Stelle am 1. November 2025 an. transfair begrüsst, dass er Entscheid endlich gefallen ist – jetzt ist klar, wie es an der Post-Spitze weitergeht. Gleichzeitig fordert der Personalverband klare Zusagen für die Mitarbeitenden und die Sozialpartnerschaft.

Erfahrung mit Umstrukturierungen birgt Risiken

Grieders Werdegang zeigt seine Schwerpunkte: Bei Salt führte er das Unternehmen durch tiefgreifende Veränderungen, bei McKinsey leitete er europaweite Umstrukturierungsprojekte. Seine Stärke: Unternehmen digitalisieren und umgestalten.

«Diese Erfahrung kann wertvoll sein», sagt Greta Gysin, Nationalrätin und Präsidentin von transfair. «Gleichzeitig bereitet es uns Sorgen, dass die Post gezielt jemanden wählt, der Veränderungen an erste Stelle setzt. Das lässt weitere Reorganisationen befürchten. Digitalisierung darf nicht automatisch mit Personalabbau einhergehen.»

Die Post befindet sich bereits im Umbruch. Die Digitalisierungsstrategie wird vorangetrieben, mehrere Divisionen reorganisiert. Bei PostFinance fallen über 140 Stellen weg, Poststellen werden geschlossen. Dazu kommt eine neue Personalleiterin im September 2025.

Personal braucht Klarheit statt Verunsicherung

«In seiner Medienmitteilung betont Grieder die Kundenorientierung, erwähnt aber die Mitarbeitenden noch nicht», stellt Kerstin Büchel, Leiterin der Branche Post/Logistik bei transfair, fest. «Motivierte Mitarbeitende und eine Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe sind immer die Grundlage für guten Service Public.»

Was transfair von Grieder erwartet

transfair erwartet konkrete Zusagen: echte Sozialpartnerschaft, Wertschätzung der Mitarbeitenden und einen Service Public ohne qualitative Abstriche bei der Grundversorgung.

Wie sein Vorgänger bringt Grieder keine Erfahrung in einem bundesnahen Betrieb mit. transfair wünscht sich, dass er sich rasch in die Besonderheiten des postalischen Service Public und des politischen Umfelds einlebt.

«Grieder muss beweisen, dass er nicht nur Zahlen sieht, sondern auch die Menschen, die täglich für die Post im Einsatz stehen», sagt Büchel.