«Vorgesetzte müssen zuhören»

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«Vorgesetzte müssen zuhören»

Der ICT-Branchenvorstand vertritt bei transfair die Interessen unserer Mitglieder im ICT-Bereich. Doch wer sind die Menschen hinter dem Gremium? Unsere Interview-Serie macht sie sichtbar. Diesmal im Fokus: Oliver Gilgen (55). Im Gespräch verrät er, was ihm als Gewerkschafter wichtig ist und was er sich für die transfair-Mitglieder wünscht.

Marika Schaeren
Dosentelefon aus zwei Pappbechern und Bindfaden auf blauem Hintergrund

„„Ich tue, was mir Freude macht – für alles andere ist das Leben zu kurz.

Oliver Gilgen, Mitglied des ICT-Branchenvorstands von transfair

Oliver, welche App nutzt du täglich?

Play SRF. Wenn ich morgens mit meinem Hund spazieren gehe, höre ich die Nachrichten.

Du bist seit 38 Jahren im Swisscom-Konzern, aktuell bei cablex. Was machst du genau?

Zurzeit arbeite ich im Einkauf. Dort supporte ich meine Arbeitskolleginnen und unsere Lieferanten bei der Digitalisierung im Zahlungsverkehr und in den Lieferkettenprozessen. Kernstück meiner Arbeit ist es, die Einhaltung der Arbeitsschritte von der Bestellung bis zur Rechnung sicherzustellen. Es soll so wenige händische Eingriffe geben wie möglich, denn diese sind Fehlerquellen. Exaktheit liegt mir sehr – damit habe ich schon viele zur Verzweiflung gebracht (lacht).

Hast du ein Lebensmotto?

Ich tue, was mir Freude macht – für alles andere ist das Leben zu kurz.

Warum engagierst du dich bei transfair?

Wir haben heute eine hektische Arbeitswelt mit vielen neuen Technologien, Arbeitsmethoden und Arbeitszeitformen. Speziell in solchen Zeiten finde ich es zentral, dass es zwischen den Arbeitnehmenden und den Arbeitgebern ein Gleichgewicht gibt. Dafür setze ich mich ein.

Wie entsteht dieses Gleichgewicht?

Vorgesetzte müssen Mitarbeitenden zuhören, denn diese sind das wichtigste Gut einer Firma. Nur zufriedene und erst genommene Angestellte können zu Höchstleistungen auflaufen. Auch ich als Gewerkschafter möchte natürlich immer verstehen, was die Leute an ihrem Arbeitsplatz beschäftigt, wo die Herausforderungen liegen und was gut läuft. Nur mit offenen Augen können wir in der Branche gegenseitig voneinander profitieren und den neuen Ansprüchen unserer Kunden gerecht werden.

Wenn du für unsere Mitglieder drei Wünsche frei hättest: Welche wären das?

  • Vorgesetzte mit einem offenen Ohr,
  • eine Arbeit, die Spass macht,
  • Fairness am Arbeitsplatz.

Nochmals privat: Was machst du als Ausgleich zu deinem Engagement bei transfair und deiner Arbeit bei cablex?

Ich höre Rock ’n’ Roll oder schaue mit meiner Familie in unserem Heimkino einen Film an. Oder ich mache eine Ausfahrt mit meiner «Goldwing» – ich liebe dieses Motorrad.