1,5 Prozent mehr Lohn bei SBB – aber nicht für alle

Öffentlicher Verkehr

1,5 Prozent mehr Lohn bei SBB – aber nicht für alle

Die Lohnverhandlungen zwischen der SBB, SBB Cargo und den Personalverbänden sind abgeschlossen. Die SBB und SBB Cargo erhöhen die Lohnsumme 2026 um 1,5 Prozent – aber ausschliesslich für individuelle Lohnaufstiege. Eine generelle Lohnerhöhung lehnte die SBB trotz steigender Krankenkassenprämien und andauernder Teuerung ab. transfair stimmt dem Kompromiss zu, ist aber nicht zufrieden.

Bruno Zeller
Zwei Mitarbeitende des SBB-Reinigungspersonals bei der Arbeit

In Kürze

  • Die SBB erhöht die Lohnsumme 2026 um 1,5 Prozent (rund 44 Mio. CHF) ausschliesslich für individuelle Lohnaufstiege.
  • Tausende Mitarbeitende erhalten keine Lohnerhöhung, da die SBB generelle Erhöhungen ablehnt – trotz steigender Krankenkassenprämien und andauernder Teuerung.
  • Die Lohnmassnahme tritt am 1. Mai 2026 in Kraft.

1,5 Prozent für individuelle Lohnaufstiege

Die Verhandlungen zwischen der SBB, SBB Cargo und den Personalverbänden sind nach zähem Ringen abgeschlossen. Das Ergebnis: Die Lohnsumme steigt 2026 um 1,5 Prozent – das entspricht rund 44 Millionen Franken. Dieses Geld fliesst vollständig in individuelle Lohnaufstiege. Von den 44 Millionen sind 5 Prozent für das Zusatzbudget für ausserordentliche Leistungen vorgesehen.

Keine generelle Lohnerhöhung bei der SBB

Gegen eine generelle Lohnerhöhung wehrte sich die SBB vehement. Das hat Folgen: Mehrere Tausend Mitarbeitende erhalten 2026 keine Lohnerhöhung. Die immer noch anhaltende Teuerung und die stark steigenden Krankenkassenprämien bleiben damit unberücksichtigt.

Für jüngere Mitarbeitende und solche, die noch nicht lange bei der SBB arbeiten, sind die 1,5 Prozent besonders wichtig. Sie befinden sich noch im Lohnaufstieg und haben grossen Nachholbedarf.

transfair-Position zum Lohnabschluss

transfair anerkennt: Das Lohnsystem braucht Nachbesserungen, damit die Mitarbeitenden wieder näher in den Bereich der Steuerungslinie kommen. Nur so sind sie auf Kurs für einen idealen Lohnaufstieg. Wir bedauern jedoch, dass die SBB nicht bereit war, auf unsere generellen und gut begründeten Forderungen einzutreten. Das wäre ein wichtiges Signal an alle Mitarbeitenden gewesen.

Vor dem Hintergrund der sehr strengen finanziellen Vorgaben des Bundes stimmt transfair diesem Resultat dennoch zu. Der Bund verlangt von der SBB, den Schuldendeckungsgrad bis 2030 deutlich zu verbessern. Die Lohnmassnahme wird per 1. Mai 2026 umgesetzt.