transfair sagt Basta

Öffentliche Verwaltung

transfair sagt Basta

Parlamentarier und Parlamentarierinnen von rechts bis weit in die Mitte behaupten: Die Bundesverwaltung wachse unkontrolliert und müsse dringend gebremst werden. transfair hält mit glasklaren Fakten dagegen und lanciert zusammen mit anderen Personalverbänden einen Appell an den Bundesrat.

Matthias Humbel
Eine Frau macht mit der Hand das Stop-Zeichen, darauf steht in schwarzen Buchstaben: Stop

Was lange die Spezialität von SVP-Politikern und -politikerinnen war, gehört inzwischen in weiten Teilen des bürgerlichen Politspektrums zum guten Ton: das Bashing der Bundesverwaltung und ihrer Mitarbeitenden. Wahlweise wird ihr unterstellt, unkontrolliert zu wachsen, zu hohe Löhne zu zahlen oder zu gute Arbeitsbedingungen zu bieten. Von den Grünliberalen bis zur SVP werden Kürzungen und Abbau gefordert – zuletzt sogar, um die Landesverteidigung auszubauen.

Angriff auf Verwaltung auch über Initiative

Auch der Jungfreisinn will nicht hintenanstehen und kündigt eine Initiative für eine «Verwaltungsbremse» an. Offenbar reicht eine bürgerliche Mehrheit im Parlament nicht, um das angebliche Verwaltungswachstum zu stoppen. Durch die Initiative sollen die Personalausgaben des Bundes künftig nicht stärker steigen als der schweizweite Medianlohn. Zusätzliche Stellen, um neue Aufgaben zu bewältigen, könnten damit kaum mehr finanziert werden – von einem Teuerungsausgleich auf den Löhnen ganz zu schweigen.

Staatsquote und Lohnwachstum sprechen für sich

Der freisinnige Nachwuchs schlägt also drastische Massnahmen vor. Doch für welches Problem überhaupt? Ein Blick auf die Zahlen reicht: Die Schweiz hat eine Staatsquote von 31,0 Prozent, Stand 2024. Unter der Staatsquote versteht man das Verhältnis der staatlichen Ausgaben zum Bruttoinlandprodukt (BIP). Im europäischen Schnitt liegt diese Quote bei 49,6 Prozent, in den USA bei 38,0 Prozent. 1995 notierte die Staatsquote in der Schweiz bei 32,0 Prozent – also sogar leicht höher als heute.

Zudem ist der Personalkostenanteil an den Gesamtausgaben des Bundes konstant. 2024 lag er bei 7,7 Prozent, 2014 bei 8,4 Prozent. Und während die Löhne von 2014 bis 2024 gemäss der UBS-Lohnumfrage schweizweit um 11,3 Prozent stiegen, gab es für das Bundespersonal nur 7,4 Prozent mehr – bei 6,2 Prozent Teuerung.

Hilf uns, damit der Apell gehört wird

Diese Fakten sind Grund genug, um mit weiteren Personalverbänden einen Appell an den Bundesrat zu richten: Die Angriffe auf das Bundespersonal müssen aufhören, und der Bundesrat soll sich klar gegen solche Vorstösse stellen. Damit der Appell gehört wird, brauchen wir deine Unterschrift – einfach über den QR-Code online unterzeichnen. Danke im Namen des Bundespersonals!