Strategische Personalplanung beim Bund

Öffentliche Verwaltung

Strategische Per­so­nal­pla­nung beim Bund

In einem Aussprachepapier befasst sich die Bundesverwaltung damit, wie der demografische Wandel bewältigt werden kann. Auch transfair macht sich Gedanken dazu und erkennt: Es braucht attraktive Arbeitsbedingungen. Und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die bestehenden Mitarbeitenden.

Matthias Humbel

Im Durchschnitt sind die Mitarbeitenden der Bundesverwaltung 45,7 Jahre alt. Über die nächsten 15 Jahre werden 45 Prozent davon das ordentliche Pensionsalter erreichen und aus dem Erwerbsleben ausscheiden – sofern sie nicht über eine Frühpensionierung bereits früher in Rente gehen. In absoluten Zahlen sind dies rund 20 000 Mitarbeitende, die die Bundesverwaltung so verlassen werden und die ersetzt werden müssen. Abgänge aus anderen Gründen – wie etwa Stellenwechsel – sind darin noch nicht eingerechnet. Eine gewaltige Herausforderung für die Verwaltung.

Weniger Mitarbeitende verfügbar

Herausfordernd ist jedoch nicht nur die hohe Zahl an Mitarbeitenden, die in Pension gehen werden. Erschwerend kommt der Mangel an qualifizierten Arbeitnehmenden hinzu. Aktuell gehen geburtenstarke Jahrgänge in Pension. Auf Stellensuche sind Arbeitnehmende aus geburtenschwächeren Jahrgängen. Die Anzahl von verfügbaren Arbeitnehmenden sinkt also – sofern dies nicht über die Zuwanderung ausgeglichen werden kann.

Die Anforderungen, die jüngere Generationen an ihre Arbeitgeber stellen, unterscheiden sich zudem von denjenigen ihrer älteren Kolleginnen und Kollegen. Themen wie Teilzeitarbeit auch in verantwortungsvollen Positionen, bessere Vereinbarkeit von Privat- und Familienleben mit der Arbeit sowie mehr Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung gewinnen an Bedeutung.

transfair setzt sich seit jeher für attraktive Arbeitsbedingungen in der Bundesverwaltung ein. Wie beispielsweise den auf Anfang dieses Jahres auf vier Wochen erhöhten Vaterschaftsurlaub. Es gibt aber weiterhin noch viel zu tun. So hat beispielsweise das Parlament der Stadt Bern erst kürzlich beschlossen, für die dort arbeitenden Väter den Vaterschaftsurlaub auf acht Wochen auszubauen. Um also in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen zu werden, braucht es auch künftig zeitgemässe, attraktive Arbeitsbedingungen.

Wer will weiterhin beim Bund arbeiten?

Attraktive Arbeitsbedingungen helfen selbstverständlich nicht nur, um neue Mitarbeitende rekrutieren zu können, sie sind auch für die bestehenden Mitarbeitenden wichtig. Doch auch bei diesen Mitarbeitenden steht die Bundesverwaltung vor Herausforderungen. Das Stichwort lautet hier Digitalisierung der Arbeitswelt.

In den kommenden Jahren wird sich die Arbeitswelt verändern. Bestehende Aufgaben und Funktionen werden verschwinden und durch andere ersetzt. Die Herausforderung besteht nun darin, was mit den Mitarbeitenden geschehen soll, welche über Fähigkeiten verfügen, die künftig weniger gefragt sein werden.

Für transfair ist klar: Die Arbeitgeberin Bundesverwaltung trägt auch für diese Mitarbeitenden eine Verantwortung. Sei dies, dass für diese bis zu einer (nicht allzu fernen) Pensionierung adäquate Arbeitsplätze gefunden werden. Oder indem diese Mitarbeitenden für neue Aufgaben befähigt werden.

Es wird daher künftig noch stärker Aus- und Weiterbildungsangebote brauchen. Die Mitarbeitenden müssen befähigt werden, um auch in Zukunft auf sich verändernde Arbeitssituationen und Anforderungen reagieren zu können. Auch dafür wird sich transfair einsetzen.