Post bestätigt 100 Kündigungen bei PostNetz-Reorganisation

Post/Logistik

Post bestätigt 100 Kündigungen bei PostNetz-Reor­ga­ni­sa­tion

Die Schweizerische Post hält trotz unserer Kritik an ihren Kündigungsplänen fest. Im Rahmen der PostNetz-Reorganisation drohen 100 Entlassungen und 20 Änderungskündigungen mit schlechteren Konditionen. transfair ist enttäuscht über die fehlende Bereitschaft zu Weiterbildungsmassnahmen.

Diego Frieden
Ein Daumen nach unten vor gelbem Hintergrund als Symbol der Kritik an den Entlassungen der Post

Post bestätigt 100 Kündigungen bei PostNetz-Reorganisation

Die Post hat am 25. September 2025 die ursprünglich geplante Entscheidung bestätigt, nämlich die Reorganisation der zentralen Einheiten von PostNetz im Rahmen des Projekts OrgDesign. Oftmals sinkt die Zahl der geplanten Kündigungen im Laufe eines Konsultationsverfahrens. Doch nicht so bei OrgDesign: PostNetz hält an der sehr hohen Zahl von bis zu 100 ausgesprochenen Kündigungen und 20 Änderungskündigungen fest. transfair ist enttäuscht.

Externe Rekrutierung statt interner Weiterbildung

Als Sozialpartner der Post hatte transfair am Konsultationsverfahren teilgenommen, das am 5. September endete. In diesem Zusammenhang kritisierten wir, dass die Post von vornherein zu planen schien, externes Personal einzustellen.  Für uns ein klares Zeichen für fehlendes Vertrauen in die eigenen Mitarbeitenden. PostNetz hätte einen Qualifikations- und Weiterbildungsprozess durchführen können und müssen, um die eigenen Mitarbeitenden auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten. Doch es wurde nichts in dieser Richtung unternommen – und nun ist es in den Augen der Post «zu spät».

transfair fordert Vorrang für interne Mitarbeiter und faire Umsetzung des Sozialplans

transfair bedauert diese Entscheidung, nimmt sie jedoch zur Kenntnis und konzentriert sich nun auf deren Umsetzung. Wir werden den Prozess der Rekrutierung und Besetzung von Stellen in den zentralen Einheiten genau verfolgen und darauf achten, dass die Post ihre Verpflichtung einhält, internen Mitarbeitenden Vorrang einzuräumen. Die Zahl von 100 Kündigungen ist nach wie vor viel zu hoch und muss in den kommenden Monaten sinken. Zentral ist auch, dass die Belegschaft laufend informiert wird, insbesondere über den Sozialplan, der bei einer tatsächlichen Entlassung zum Tragen käme.