Lohnverhandlungen Bund: Einigung auf 0,5 Prozent Teuerungsausgleich, aber …

Öffentliche Verwaltung

Lohn­ve­rhand­lun­gen Bund: Einigung auf 0,5 Prozent Teue­rung­saus­glei­ch, aber …

Die Personalverbände und Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter haben an der heutigen Lohnverhandlung eine sozialpartnerschaftliche Einigung erzielt: Der Teuerungsausgleich für das Bundespersonal soll 0,5 Prozent betragen. Die Kürzungsanträge aus den Finanzkommissionen sorgen aber für Irritation bei den Personalverbänden. Die Verbände fordern das Parlament auf, das Verhandlungsergebnis zu respektieren.

Matthias Humbel
Ein Sparschwein mit eng geschnalltem Gürtel

Kein herausragendes Resultat

Eine Lohnerhöhung von 0,5 Prozent ist kein herausragendes Resultat. Damit kann die Teuerung auf den Löhnen ausgeglichen werden – gemäss aktuellen Prognosen wird die Jahresteuerung 2025 bei 0,2 Prozent liegen –, viel mehr aber auch nicht. Damit ist nur ein kleiner Abbau der aufgelaufenen Teuerung aus den Vorjahren möglich. Kommt hinzu: Für die Privatwirtschaft rechnet die UBS gemäss ihrer Lohnumfrage mit Lohnerhöhungen von 1,0 Prozent für 2026.

Direkter Zusammenhang mit dem «Entlastungspaket» 2027

Bereits durch das «Entlastungspaket» 2027 (EP27) kommt es für das Bundespersonal zu substanziellen Verschlechterungen bei den Anstellungsbedingungen. Und auch das Verhandlungsresultat steht in direktem Zusammenhang mit dem EP27: Die Personalverbände haben dabei eine Kürzung der Lohnmassnahmen von 1,0 auf 0,5 Prozent in Kauf genommen, um weitergehende Kürzungen bei den Anstellungsbedingungen verhindern zu können.

Wir appellieren ans Parlament!

Die Personalverbände sind deshalb irritiert von den Anträgen der beiden Finanzkommissionen, die die Mittel für den Teuerungsausgleich kürzen wollen. Damit missachtet das Parlament die Sozialpartnerschaft in der Bundesverwaltung und übersteuert das Verhandlungsresultat zwischen Verbänden und Bundesrat massiv. Die Verbände appellieren deshalb an das Parlament, das Verhandlungsergebnis zu respektieren und dem Bundesratsantrag (Teuerungsausgleich von 0,5 Prozent) zu folgen.

Kontakt

Christof Jakob, Gewerkschaftssekretär VPOD Bern Bundespersonal, 077 447 29 03, christof.jakob@vpodbern.ch

Barbara Gysi, Präsidentin PVB, 079 708 52 34, barbara.gysi@parl.ch

Matthias Humbel, Branchenleiter öff. Verwaltung transfair, 079 580 14 09, matthias.humbel@transfair.ch

Etienne Bernard, Zentralsekretär swissPersona, 079 592 16 75, etienne.bernard@swisspersona.ch

Jean-Luc Addor, Zentralpräsident Garanto, 078 824 36 64, addor@garanto.ch