Lohnforderungen 2026: Jetzt ist Zeit für echte Lohnkorrekturen

Lohn­for­de­run­gen 2026: Jetzt ist Zeit für echte Lohn­kor­rek­tu­ren im Service Public

Die Löhne im Service Public konnten auf 2025 erstmals seit Jahren wieder einigermassen mit der Teuerung Schritt halten – ein wichtiges Signal. Der Lohnrückstand bleibt aber in vielen Branchen des Service Public gross. Gleichzeitig schnüren Bund und bundesnahe Betriebe massive Sparpakete, die die Arbeitsbedingungen unter Druck setzen. Es braucht nun starke Lohnabschlüsse – als Zeichen der Wertschätzung und zur Sicherung der Kaufkraft.

Olivia Stuber
Greta Gysin und Roger Lang (HGU) an der heutigen Medienkonferenz von Travail.Suisse

Lohnmassnahmen 2025 über der Teuerung – aber nicht nachhaltig gesichert

Die Lohnabschlüsse 2025 fielen besser aus als jene der letzten Jahre. Bei der SBB und SBB Cargo wurden Lohnsummenerhöhungen von 1,5 Prozent sowie Einmalzahlungen bis 500 Franken erreicht. Swisscom erhöhte die Lohnsumme um 1,3 Prozent, mit Fokus auf tiefere Einkommen. Auch bei der Post konnte mit bis zu 1,6 Prozent schliesslich ein gutes Resultat erzielt werden. Selbst in der Bundesverwaltung wurde mit 1 Prozent ein wichtiger Schritt gemacht. Damit lagen die Abschlüsse mehrheitlich über der durchschnittlichen Jahresteuerung 2024 von 1,1 Prozent, wenn auch nicht alle Mitarbeitenden gleichermassen davon profitierten: Der generelle Anteil der Erhöhungen reichte von 0,5 bis 0,8 Prozent.

Die Fortschritte stehen allerdings auf wackligen Beinen: In allen Branchen von transfair, namentlich im öffentlichen Verkehr, in der ICT-Branche, in der Post- und Logistikbranche sowie in der öffentlichen Verwaltung, sind Sparmassnahmen angekündigt oder bereits in Umsetzung – mit direkten Folgen für das Personal.

Lohnforderungen 2026: Die Zeit ist reif!

transfair fordert für 2026 in seinen Branchen Lohnerhöhungen zwischen 2 und 5 Prozent – abhängig von der jeweiligen Situation der Unternehmen. Die Forderungen basieren dabei auf dem Ausgleich der aktuellen und aufgelaufenen Teuerung, strukturellen Anpassungen, einem Beitrag an die erneut steigenden Krankenkassenprämien sowie einer Reallohnkomponente. Da die Teuerung 2025 voraussichtlich gering ausfallen wird, ist für transfair jetzt die Zeit reif für die Kompensation der angehäuften Reallohnverluste der letzten Jahre.

Im Spezialfall der öffentlichen Verwaltung sind die Lohnverhandlungen bereits in vollem Gange: Für die Lohnmassnahmen des Bundes sind aktuell 0,5 Prozent vorgesehen, womit zumindest die Teuerung gedeckt wäre.

Warum ein guter Lohnabschluss jetzt besonders wichtig ist

Die Sparpakete in der Bundesverwaltung, bei der Post, im öffentlichen Verkehr oder bei Swisscom setzen das Personal stark unter Druck. Die Bundesverwaltung musste dieses Jahr bereits eine Querschnittskürzung auf dem Personalkredit von 0,5 Prozent verkraften, durch das Entlastungspaket 2027 müssen insgesamt 200 weitere Millionen beim Personal eingespart werden. Auch bei der Post laufen mehrere Restrukturierungsprogramme, während gleichzeitig die Arbeitsbelastung steigt. In der ICT-Branche drohen durch Automatisierung und Effizienzmassnahmen grosse Unsicherheiten. Und das öV-Personal bewältigt Tag und Nacht die weiter steigende Kundennachfrage.

Ein starker Lohnabschluss ist ein klares Zeichen der Anerkennung für die geleistete Arbeit im Service Public. transfair fordert für 2026 endlich echte Lohnkorrekturen. Nur so bleibt der Service Public attraktiv, leistungs- und zukunftsfähig.

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Präsidentin und Nationalrätin

Greta Gysin