Gegen den Abbau bei SBB Cargo!

Öffentlicher Verkehr

Gegen den Abbau bei SBB Cargo!

Am Freitag, 29. August, versammelten sich in Mendrisio rund 200 Menschen, um gegen den Abbau bei SBB Cargo zu demonstrieren. In ihrer Rede stellte Tessa Jorio, Präsidentin der Sektion SBB Süd von transfair, klar: Die Verteidigung der Eisenbahn ist kein Akt der Nostalgie – sie ist dringend nötig, um speziell im Tessin Arbeitsplätze und Umwelt zu schützen.

Gerardina Furlani
Ein Mitarbeitender von SBB Cargo und im Hintergrund ein Güterwagen.

In Kürze

  • 40 Arbeitsplätze im Tessin gefährdet: Die Schliessung der Terminals in Cadenazzo und Lugano-Vedeggio trifft die Region hart.
  • Mehr Verkehr, weniger Nachhaltigkeit: Tausende zusätzliche Lastwagen gefährden Umwelt und Sicherheit entlang der Gotthard-Achse.
  • Engagement für alle Mitarbeitenden: transfair kämpft gegen den Stellenabbau bei SBB Cargo und für die Stärkung des Schienengüterverkehrs.

Im Namen der Wirtschaftlichkeit

Die Entscheidung, acht Verladestationen im kombinierten Güterverkehr zu schliessen, gefährdet schweizweit 65 Arbeitsplätze – davon ganze 40 im Tessin. Denn die Terminals Cadenazzo und Lugano-Vedeggio sollen stillgelegt werden. «Das ist keine Umstrukturierung, das ist Abbau», sagte Tessa Jorio, Präsidentin der Sektion SBB Süd von transfair, letzte Woche vor rund 200 Anwesenden. Diese hatten sich in Mendrisio versammelt, um gegen den Abbau bei SBB Cargo zu demonstrieren. Konkret prangerte Tessa den Verlust von Eisenbahnkompetenzen und die sozialen Auswirkungen auf Familien und lokale Gemeinschaften an. Diese schmerzhaften Folgen drohen, obwohl bereits Milliarden von Franken in den AlpTransit investiert wurden und sich die Bevölkerung mit dem Ja zur Alpeninitiative deutlich für die Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs auf die Schiene ausgesprochen hat. Trotzdem gefährdet die SBB im Namen der Wirtschaftlichkeit nun Arbeitsplätze.

Die Umwelt!

Die Schliessung der Terminals bedeutet aber nicht nur den Verlust von Jobs, sondern auch einen starken Anstieg des Strassenverkehrs: Zehntausende zusätzliche Lastwagen würden das Mendrisiotto und die Gotthardachse durchqueren und die Umwelt- und Sicherheitsprobleme verschärfen. «Die Verteidigung unserer Landschaft ist keine Utopie, sondern eine Verantwortung», stellte Tessa Jorio fest und kritisierte das Fehlen eines verbindlichen Ziels für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene im Schweizer Binnenverkehr: eine verpasste Chance, die die Zukunft des ganzen Landes belasten könnte.

Ein klares Bekenntnis zur Zukunft

In ihrer Rede bekräftigte Tessa, dass transfair weiterhin für jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen und konkrete Lösungen für die betroffenen Mitarbeitenden erarbeiten wird. Sie erinnerte auch daran, dass die Mittel zur Förderung des kombinierten Verkehrs und zur Förderung des Güterverkehrs auf der Schiene ab 2026 vorhanden sind. Nun ist es Aufgabe der SBB, diese konsequent und mit Weitsicht einzusetzen! Die Demonstration in Mendrisio hat ein starkes Signal gesetzt. Das Tessin ist keine Region zweiter Klasse, seine Arbeitnehmenden sind unentbehrlich. Gemeinsam können wir den Abbau stoppen und die Zukunft wieder auf Kurs bringen.