Der neue GAV IMS steht

Post/Logistik

Der neue GAV IMS steht

Es ist ein Erfolg für transfair und die Mitarbeitenden von Post Immobilien (IMS): Der neue Gesamtarbeitsvertrag (GAV) steht. Er bringt dem Personal Verbesserungen bei den Mahlzeiten-Entschädigungen und Pikettzulagen, aber auch bei den Löhnen oder Treueprämien. Trotzdem sieht transfair noch Luft nach oben.

Diego Frieden
Ein Haustechnik-Mitarbeiter

In Kürze

  • Der neue Gesamtarbeitsvertrag (GAV) bringt Mitarbeitenden der Post Immobilien Management und Services AG (IMS) endlich höhere Entschädigungen für Mahlzeiten.
  • Aber auch Pikett- oder Nacht- und Sonntagszulagen erhöhen sich ab dem 1. Januar 2026.
  • transfair ist zufrieden, sieht aber insbesondere beim Sozialplan noch Handlungsbedarf.

In drei Verhandlungsrunden haben sich die Personalverbände mit Post Immobilien (IMS) auf einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) geeinigt. Insbesondere bei den Mahlzeiten-Entschädigungen und Pikettzulagen konnten wir Verbesserungen erzielen – zwei Punkte, die den Mitarbeitenden laut einer Umfrage von transfair besonders am Herzen liegen. Die Pauschalen für Mahlzeiten wurden seit 2016 nicht angepasst.

Ab dem 1. Januar 2026 profitieren die Mitarbeitenden von diesen Verbesserungen:

  • Mahlzeitenpauschale von 300 CHF statt 250 CHF pro Monat für Mitarbeitende im Aussendienst
  • Frühstückspauschale von 12 CHF bzw. Pauschale von 20 CHF für Mittag- bzw. Abendessen für die restlichen IMS-Mitarbeitenden (bisher 10 CHF und 17 CHF)
  • Pikettzulage von 4,50 CHF statt wie bisher 3,50 pro Stunde

Höhere Nachtzulagen, faireres Lohnsystem

Erklärtes Ziel von transfair war es auch, den GAV IMS dem neuen GAV Post CH anzunähern. Dieser gilt seit Anfang 2025 und ist mit grosszügigeren, moderneren Regelungen bei Treueprämien oder Lohnregionen aktuell der Massstab in der Branche. Auch hier war transfair erfolgreich. Diese Upgrades gelten für die IMS-Mitarbeitenden ebenfalls ab dem 1. Januar 2026:

  • Abend-, Nacht- und Sonntagszulage von 8 CHF statt wie bisher 7 CHF pro Stunde
  • Treueprämien von 1650 CHF ab 5 Dienstjahren und 3300 CHF ab 20 Dienstjahren (bisher 1500/3000 CHF oder 1 bzw. 2 Wochen Urlaub)
  • 10 statt 9 bezahlte Feiertage; neu ohne Nachbezug, wenn der Feiertag auf einen freien Tag fällt
  • Reduktion von vier auf zwei Lohnregionen – für ein einfacheres und faireres Lohnsystem
  • Statt nur Mindestlohn: Einführung von Lohnbändern pro Funktion mit Unter- und Obergrenzen

Luft nach oben beim Sozialplan

transfair ist mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden, sieht aber noch Luft nach oben. Die 6 Franken Pikettzulage pro Stunde aus dem GAV Post CH wurden zum Beispiel noch nicht erreicht. Und auch bei den Mahlzeitenpauschalen hätten wir uns höhere Sätze gewünscht.

Das grösste Aufholpotenzial zum GAV Post CH sehen wir jedoch beim Sozialplan. Dieser regelt, wie Nachteile für Mitarbeitende im Kündigungsfall abgemildert werden können. Speziell Mitarbeitende in der Reinigung sind aktuell benachteiligt: Umschulungen oder Beratungsleistungen gibt es für sie nur in den ersten drei Monaten nach der Kündigung, danach nicht mehr. Zudem erhalten fast alle Mitarbeitenden im Vergleich zu Post CH weniger Monatslöhne als Austrittsleistung und werden aus dem Sozialplan ausgeschlossen, sobald sie eine zumutbare Stelle ablehnen. Diesen Sozialplan will transfair jetzt nachverhandeln.