Mehr Lohn für Doktorierende

Öffentliche Verwaltung

Doktorierende erhalten nach fast zehn Jahren erstmals eine Teu­e­rungs­an­pas­sung

transfair ist seit langer Zeit am Thema dran und die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt: Nach fast zehn Jahren passt der Schweizerische Nationalfonds (SNF) endlich seine Lohnansätze für Projektmitarbeitende an. Ab dem 1. März 2023 erhalten Doktorierende, Postdoktorierende und weitere Mitarbeitende den langersehnten Teuerungsausgleich. Handlungsbedarf besteht aber weiterhin.

Olivia Stuber

Ein langersehnter Teuerungsausgleich

Seit 2014 haben die Mitarbeitenden von SNF geförderten Forschungsprojekten keinen Teuerungsausgleich mehr erhalten. Zu dieser Gruppe gehören auch viele ETH-Mitarbeitende. Nun – fast zehn Jahre später – passt der SNF endlich seine Lohnansätze an. Per 1. März 2023 erhalten Doktorierende, Postdoktorierende und weitere Projektmitarbeitende einen Teuerungsausgleich.

transfair forderte seit Jahren eine Anpassung

Mit der Anpassung der Ansätze kommt der SNF einer seit Jahren von transfair und den anderen Sozialpartnern des ETH-Bereichs gestellten Forderung nach. Doch wieso erst jetzt? Die rechtliche Basis für die Lohnverhandlungen beschränkt sich auf das administrative und das technische Personal der beiden ETHs. Die Löhne der Doktorierenden und Postdoktorierenden sind daher für die Personalverbände nicht verhandelbar. Die Verbände haben in den Verhandlungen jedoch immer wieder auf die prekäre Situation der beiden Berufsgruppen aufmerksam gemacht und forderten seit Jahren eine Anpassung der Lohnansätze.

Es besteht weiterhin Handlungsbedarf

Mit dem Entscheid des SNF ist es jedoch noch nicht getan. Einerseits bleibt unklar, in welchem Umfang die Institutionen die Teuerung überhaupt ausgleichen. Andererseits ist offen, auf welchen Zeitpunkt die Hochschulen die Massnahme umsetzen. Auch wenn der SNF seine Ansätze nun angepasst hat, sind es letztlich die Institutionen, die diese umsetzen müssen.

Eine Inkraftsetzung per 1. März 2023 erscheint transfair etwas gar spät, da alle anderen Mitarbeitenden im ETH-Bereich den Teuerungsausgleich bereits per 1. Januar 2023 erhalten haben und gerade die Doktorierenden am stärksten von der Teuerung betroffen sind.

Darüber hinaus sind die Löhne, insbesondere jene der Doktorierenden, weiterhin strukturell zu niedrig. Gemäss Schreiben des SNF wird von 2025 bis 2028 eine strukturelle Erhöhung der Löhne angestrebt, wann und in welchem Umfang diese erfolgen wird, ist bisher noch unklar. transfair wird das Geschäft aktiv mitverfolgen und sich gegebenenfalls auf politischer Ebene einbringen.