Im Gespräch mit Brigitta von der PV Swisscom

Brigitta, bevor wir ins Thema «einsteigen» – erzähl uns etwas über dich.

Ich bin seit 43 Jahren bei Swisscom – früher PTT – angestellt und habe beruflich viel erlebt: von der Call-Center-Agentin bis zur Standortleiterin. Seit 2009 arbeite ich im Projektmanagement und bin heute als Business Ownerin bei Service Excellence & Development bei CUC tätig. Ich bin ein Natur- und Familienmensch, verbringe gerne Zeit mit Reisen, Kochen, Singen oder auf dem Vierwaldstättersee mit unserem Motorboot.

Das heutige Thema: die Personalvertretung. Was gehört zu den typischen Aufgaben einer PV?

Von der Mitwirkung bei Personalplanungs-Cases (meist Personalabbau) oder bei Reorganisation und Transformationen über Arbeitszeitplanung, Future of Work, berufliches Gesundheitsmanagement bis hin zu den Spesenreglementen. Es ist ein wahrliches Sammelsurium.

Du bist seit 2010 Mitglied der PV. Deckt sich die Realität mit deinen Vorstellungen?

Mehrheitlich ja. Als Mitglied der PV sind wir in viele Cases involviert, hinterfragen und können durch Aufzeigen von Fakten bewirken, dass Vorhaben nochmals überdacht, verbessert oder verschoben werden. Wir haben jedoch in der Regel kein Mitentscheidungsrecht.

Kann die PV ohne Mitspracherecht überhaupt etwas bewirken?

Ja, wir können einen echten Unterschied machen, dadurch, dass wir Vorhaben hinterfragen, Risikoanalysen verlangen oder bei Abbau-Cases detailliert hinschauen. Das hat zur Folge, dass die Linienverantwortlichen alle Cases sehr sorgfältig vorbereiten und umfassend prüfen, was umsetzbar ist, zu welchen personellen Auswirkungen es kommen kann, und auch die Abfederungsmassnahmen sorgfältiger planen.

Ein gutes Beispiel ist beispielsweise das Projekt Future Planning. Als Kernteam sind wir aktiv bei der Ausgestaltung der zukünftigen Einsatzplanung involviert und können so die Bedürfnisse der Mitarbeitenden direkt einfliessen lassen.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Du wirst im Herbst 2023 erneut kandidieren. Was ist deine Motivation?

Meine Motivation ist seit 2010 unverändert. Für mich ist die PV-Arbeit eine Herzensangelegenheit und ich will meine Erfahrungen nach wie vor zum Wohle der Mitarbeitenden und von Swisscom einsetzen. Meine Kenntnisse aus dem Betrieb ermöglichen mir, die Anliegen der Mitarbeitenden zu verstehen. Und ich bin es gewohnt, die Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, und kann nachvollziehen, warum welche Entscheide getroffen wurden.

Und welche Themen gilt es übergeordnet anzugehen?

Die Anforderungen unserer Kunden werden grösser, die Aufgaben komplexer und die Ansprüche an die Mitarbeitenden wachsen. Dem gegenüber stehen die steten Veränderungen, die infolge der wirtschaftlichen Entwicklungen sowie von Operational Excellence einen Einfluss auf das Personal haben. Aus dieser Ausgangslage ergibt sich eine nicht abschliessende Liste an Themen: Wie arbeiten wir zukünftig zusammen, wie wollen wir die Arbeitszeit und -dauer gestalten, wo und wie setzen wir künstliche Intelligenz ein und welchen Einfluss hat sie auf das Personal, wohin entwickelt sich Swisscom? Dann geht es auch um Datenschutz, Persönlichkeitsschutz, Security-Themen. Und schliesslich die allgegenwärtige Frage: Die Anforderungen an die Mitarbeitenden wachsen stetig. Dies führt zu Stress und oft zu längeren Krankheitsabsenzen. Was wird dagegen unternommen?

Um auf diese Fragen Antworten zu finden, braucht es eine engagierte und kompetente PV, die sich dafür einsetzt, dass die jeweils getroffenen Massnahmen für das wichtigste Gut in unserer Firma – die Mitarbeitenden – eine positive Wirkung haben.