Lohnverhandlungen im ETH-Bereich gescheitert

Öffentliche Verwaltung

Lohn­ver­hand­lun­gen im ETH-Bereich gescheitert

Was bereits zu erwarten war, hat sich nun bestätigt: Die Lohnverhandlungen 2024 mit ETH-Ratspräsidenten Michael Hengartner sind am 29. November 2023 gescheitert. Das Angebot für das Personal des ETH-Bereichs war noch schlechter als jenes von Bundesrätin Karin Keller-Sutter für das Bundespersonal. Ein gemeinsamer Abschluss war damit unmöglich.

Olivia Stuber

Ohne Kompromiss auf Kosten des Personals

Es ist nicht aussergewöhnlich, dass sich der ETH-Bereich bei den Lohnverhandlungen stark am Ergebnis der Bundesverwaltung orientiert. Normalerweise führte dies auch zu keinen grösseren Problemen. Doch wie von transfair kürzlich berichtet, sind die Lohnverhandlungen mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter dieses Jahr gescheitert. Das bereits zu Jahresbeginn eingestellte 1 Prozent für die Lohnmassnahmen blieb unberührt bestehen. Einzig die tiefsten Lohnklassen 1 bis 11 erhalten zusätzlich eine einmalige Sonderzulage im Umfang von 500 Franken. Ein Angebot, das die Personalverbände der Bundesverwaltung nicht annehmen konnten.

Bundesverwaltung: Lohnverhandlungen gescheitert

Nach drei intensiven Runden sind die Lohnverhandlungen am 16. November 2023 gescheitert. Die Personalverbände zeigen sich schwer enttäuscht.

Das Angebot des ETH-Präsidenten zeigte sich im Vergleich noch kompromissloser. Das 1 Prozent an den Teuerungsausgleich wurde nicht einmal um die Sonderzulage für die tiefsten Löhne ergänzt. Der ETH-Rat spart damit auf Kosten des Personals. transfair und die Personalverbände konnten einem gemeinsamen Resultat unmöglich zustimmen, womit die Verhandlungen gescheitert sind. Der ETH-Rat wird die Lohnmassnahmen in seiner nächsten Sitzung im Dezember verabschieden.

Hoffnung für die Post-/Doktorierenden

Etwas Lohn-Positives gibt es aber noch zum Schluss: Die Forschungsinstitute und technischen Hochschulen des ETH-Bereichs haben für 2024 Lohnerhöhungen für den akademischen Mittelbau, darunter die Doktorierenden und Post-Doktorierenden, angekündigt. So wird an der ETH Zürich der tiefste Ansatz S der Doktorierenden um 5 Prozent erhöht. Alle anderen erhalten ebenfalls den Teuerungsausgleich von 1 Prozent. Weiter hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) auf 2025 eine Anpassung seiner Ansätze in Aussicht gestellt. Damit würden zusätzliche Mittel für Lohnmassnahmen ab 2025 zur Verfügung stehen.

Obwohl transfair die Löhne der Post-/Doktorierenden nicht direkt verhandeln kann, fordert der Verband in den Lohnverhandlungen mit dem ETH-Rat seit Jahren eine Erhöhung der Ansätze der Doktorierenden sowie einen jährlichen Teuerungsausgleich. Die aktuelle Entwicklung wertet transfair positiv, auch wenn ein Teuerungsausgleich von 1 Prozent die durchschnittliche Jahresteuerung bei Weitem nicht ausgleicht.