Lohnkrimi bei der Post: Gutes Ende für die Mitarbeitenden!

Post/Logistik

Lohnkrimi bei der Post: Gutes Ende für die Mi­tar­bei­ten­den!

Weil sich die Post und ihre Sozialpartner nicht einigen konnten, gingen die Lohnverhandlungen 2025 in die Schlichtung. Jetzt steht endlich fest: Die Lohnsummen von Post und PostFinance steigen um je 1,6 Prozent. Der Entscheid der Schlichtungskommission liegt nur minimal unter der letzten Forderung von transfair. Der Personalverband ist zufrieden.

Kerstin Büchel
Post-Mitarbeitende auf Motorfahrrädern liefern Post aus

In Kürze

  • Endlich stehen die Löhne 2025 bei der Post fest: Post CH und PostFinance erhöhen ihre Lohnsummen um je 1,6 Prozent.
  • Für transfair ist das Ergebnis zufriedenstellend: Der Entscheid der Schlichtungskommission liegt nur minimal unter der letzten Forderung, die wir in den ordentlichen Lohnverhandlungen Ende 2024 gestellt hatten.
  • «Es hat sich gelohnt, in die Schlichtung zu gehen», kommentiert Greta Gysin, Präsidentin von transfair und Nationalrätin, das Ergebnis. «So konnten wir für die Mitarbeitenden Lohnerhöhungen erreichen, die ihrer Arbeit würdig sind.»

Endlich stehen die Löhne 2025 bei der Post fest. Nachdem der Personalverband transfair, die Gewerkschaft syndicom und die Post bzw. PostFinance in den Verhandlungen Ende Jahr zu keinem Resultat kamen, entschied eine unabhängige Schlichtungskommission (siehe Box). Das Ergebnis: Die Lohnsummen von Post und PostFinance steigen um je 1,6 Prozent. Das liegt nur minimal unter der letzten Forderung, die transfair in den ordentlichen Lohnverhandlungen Ende 2024 gestellt hat.

«Es hat sich gelohnt, in die Schlichtung zu gehen», kommentiert Greta Gysin, Präsidentin von transfair und Nationalrätin, das Ergebnis. «So konnten wir für die Mitarbeitenden Lohnerhöhungen erreichen, die ihrer Arbeit würdig sind.»

Erhöhung gilt für rund 28 000 Mitarbeitende

Konkret sprechen Post und PostFinance ihren den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) unterstellten Mitarbeitenden

  • 0,7 Prozent der anspruchsberechtigten Lohnsumme für generelle Lohnerhöhungen (z. B. zum Inflationsausgleich),
  • 0,5 Prozent für individuelle Lohnerhöhungen (z. B. für gute Leistung)
  • und 0,4 Prozent für strukturelle Lohnerhöhungen (fix gemäss neuem GAV).

Hinzu kommt die Einmalzahlung von 400 Franken pro 100-Prozent-Pensum, die die Post im Januar unabhängig vom Schlichtungsprozess geleistet hat. Total ergibt sich so eine Lohnerhöhung von zirka 2,1 Prozent für insgesamt rund 28 000 Mitarbeitende. Die nun festgelegten 1,6 Prozent treten rückwirkend per 1. April 2025 in Kraft und werden mit dem Junilohn ausbezahlt.

 

Stress, lange Arbeitstage, hoher Verkaufsdruck

«Gegenüber anderen Staatsbetrieben macht die Post am Ende einen guten Eindruck», freut sich Kerstin Büchel, Leiterin Branche Post/Logistik bei transfair. Zum Vergleich: Swisscom hat ihre Lohnsumme 2025 um 1,3, die SBB um 1,5 Prozent erhöht. Dennoch gibt es für transfair beim gelben Riesen weiterhin viel zu tun: «Fluktuation, Stress, lange Arbeitstage und hoher Verkaufsdruck sind die Themen der Stunde», so Büchel.

So kam es zur Schlichtung

Jedes Jahr verhandeln die Sozialpartner von Post und PostFinance mit den Unternehmen über die Löhne ihrer Mitarbeitenden, die den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) unterstellt sind. Diesmal reichten weder die zwei ordentlichen Verhandlungen noch eine zusätzliche, ausserordentliche Runde, um eine Einigung zu erzielen. In diesem Fall startet die paritätische Schlichtung: Zwei unabhängige Vertretende auf Arbeitnehmer- und auf Arbeitgeberseite und ein ebenso unabhängiges Präsidium entscheiden. Dieses Verfahren ist im GAV festgeschrieben und wird von allen Vertragsparteien getragen. Der GAV wird dabei nicht tangiert.

Im Nachgang des Lohnentscheids bei Post und PostFinance folgen jetzt die Lohnverhandlungen mit der Post Immobilien Management und Services AG, der Post Logistics AG und der notime AG.