Hiobsbotschaft zu Weihnachten? SPS AG geht an englischen Investor

Post & Logistik

Hiobs­bot­schaft zu Weihnachten? SPS AG geht an englischen Investor

Ein englischer Finanz-Investor kauft für 375 Millionen Franken per 31. Dezember 2021 die Posttochter Swiss Post Solutions (SPS) AG – rund 750 Personen sind in der Schweiz betroffen.

Kerstin Büchel
Schild mit dem englischen Begriff "Acquisition", d.h. Kauf

Heute Morgen verkündete die Post den rund 750 Mitarbeitenden von SPS, dass die AS Equity Partners, ein englischer Investor mit Sitz in London und Freienbach SZ, die gesamte Firma Swiss Post Solutions AG per 31. Dezember 2021 gekauft hat. Das heisst, per 1. Januar 2022 arbeiten diese Personen nicht mehr für die Schweizerische Post AG, sondern für eine Firma mit internationaler Ausrichtung. Plötzlich fällt die Sicherheit weg, für einen der grössten Arbeitgeber der Schweiz tätig zu sein. Stattdessen bewegen sich die Mitarbeitenden von SPS nun im internationalen Wettbewerb – als Firma und als Angestellte. Was das bedeutet, muss sich erst noch zeigen. Gemäss bisher unbestätigten Angaben sollen das gesamte bisherige SPS-Personal noch ein Jahr lang, also bis 31. Dezember 2022, dem zurzeit gültigen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt bleiben.

Alle aktiven Mitarbeitenden werden übernommen – doch was ist mit den Pensionierten und deren  Pensionskasse? Zugunsten aller betroffenen Personen und ihrer Arbeitsbedingungen wird sich transfair mit aller Kraft engagieren und fordert: Die Post und die GL von SPS sollen mit den Sozialpartnern unverzüglich Gespräche über einen zukünftigen GAV aufnehmen. Für die bei der PK-Post angeschlossenen Pensionierten ist das Mutterhaus gefordert. transfair wird sich weiterhin für eine starke Sozialpartnerschaft mit SPS und gute Anstellungsbedingungen für deren Mitarbeitende einsetzen.
 
SPS bietet Lösungen zur Auslagerung von Geschäftsprozessen und innovative Dienstleistungen im Dokumentenmanagement. Die Gerüchte, wie sich SPS weiter entwickeln soll, brodelten schon seit Jahren: Von der eigenen Expansion, über einen (Teil-)Börsengang bis zum Verkauf waren diverse Szenarien denkbar. Nun ist SPS mit dem Verkauf das Opfer ihres eigenen Erfolges geworden: SPS hat sich mehr und mehr international entwickelt und zählt weltweit 7800 Angestellte - die Post wiederum will beim Kerngeschäft mit Bezug zur Schweiz bleiben und stösst SPS als Konsequenz ab.