Sozialpartnertreffen ETH Lausanne

Öffentliche Verwaltung

So­zi­al­part­ner­tref­fen ETH Lausanne

transfair hat sich mit der HR-Spitze der ETH-Lausanne (EPFL) zum halbjährlichen Sozialpartnertreffen in Lausanne getroffen. Die Sozialpartner haben sich dabei unter anderem über die Neugründung einer PeKo sowie die Konsequenzen der finanziell angespannten Situation der EPFL ausgetauscht.

Olivia Stuber

In Kürze

Die Sozialpartner der ETH-Lausanne haben sich zum ersten Mal dieses Jahr getroffen und unter anderem folgende Themen diskutiert:

  • Die Gründung einer Personalkommission (PeKo).
  • Der Umgang mit der hohen Arbeitslast.

PeKo an der EPFL

An der ETH Lausanne soll eine Personalkommission (PeKo) entstehen. Was klassischerweise Aufgabe einer PeKo ist, hat an der EPFL bisher die sogenannte Assamblée d’Ecole (AE) übernommen. Diese besteht aus 16 Mitgliedern, welche die vier Gruppen der Hochschule (Dozierende, Mittelbau, Administration & Technik und Studierende) repräsentieren und zur Struktur der Hochschule gehören. Die AE hat das Recht, Anträge betreffend normativer Akten des ETH-Rates (Beispielsweise erlassene Vorschriften oder Regeln), des Budgets, der Planung der ETH sowie der Schaffung oder Aufhebung von Lehr- und Forschungseinheiten, Strukturen und Mitwirkung zu stellen. Solange es an der EPFL keine PeKo gab, hat sich die AE zusätzlich auch um Anliegen rund um die Arbeitsbedingungen gekümmert.

Mit der Gründung einer PeKo sollen die Kompetenzen verteilt und die gemeinsamen Interessen des Personals stärker vertreten werden. Die PeKo soll sich gezielt zu den Arbeitsbedingungen, der Ausbildung, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und allgemein zu allen Aspekten, die mit den Arbeitsbeziehungen zwischen dem Personal und der EPFL als Arbeitgeberin zusammenhängen äussern. Der Handlungsspielraum der PeKo ist damit spezifischer als jener der AE. Ausserdem soll die PeKo nicht Teil der Struktur der Hochschule, sondern ein Bindeglied zwischen Personal und Direktion sein.

Im nächsten Schritt folgt nun eine Konsultationsphase. Sobald diese abgeschlossen ist, wird das EPFL-Personal über die Gründung der PeKo abstimmen, spätestens Ende 2024.

transfair unterstützt die Gründung einer PeKo an der EPFL, insbesondere weil eine solche an der ETH Zürich schon seit einem halben Jahrhundert existiert. Die Gründung schafft mehr Gleichheit zwischen den beiden technischen Hochschulen und führt zu einer besseren Repräsentation des EPFL-Personals.

Interessiert? Dann melde dich !

Bist du Mitglied von transfair und interessierst dich für die Gründung der PeKo oder könntest dir sogar vorstellen Teil einer künftigen PeKo an der EPFL zu sein? Dann melde dich jetzt ! Bei Fragen steht dir Olivia Stuber zur Verfügung.

Massnahmen gegen hohe Arbeitslast

transfair berichtete im November2023 von den Ergebnissen der Zufriedenheitsumfrage der EPFL. Die Auswertung zeigte die grösste Unzufriedenheit des Personals bei der Arbeitslast. Diese steht im Zusammenhang mit der finanziell angespannten Situation im ETH-Bereich. Nebst dem kleineren Budgetwachstum hat der Bundesrat weitere Sparmassnahmen im ETH-Bereich von 100 Millionen Franken angeordnet. Für die Hochschule heisst das, dass gespart werden muss. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass Stellen nicht sofort oder gar nicht ersetzt werden. Bei gleichbleibender Arbeit, steigt damit die Arbeitslast für die Mitarbeitenden.

transfair hat sich bereits im November 2023 dafür stark gemacht, dass das Problem ernst genommen und aktiv angegangen wird.

Zur Freude des Personalverbands hat die Hochschule nun bereits erste Massnahmen ergriffen. Die EPFL hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die noch im März 2024 mit ihrer Arbeit beginnt. Darüber hinaus hat die EPFL klare Priorisierungen vorgenommen und Projekte reduziert, was das Personal direkt entlastet. transfair begrüsst diesen Schritt sehr. Damit übernimmt die Hochschule Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden und schickt ein klares Signal nach Bundesbern. Immer mehr Angebot mit weniger Ressourcen – das geht nicht auf.