Lohnerhöhungen für alle bei PostAuto

Post & Logistik

Lohn­er­hö­hun­gen für alle bei PostAuto

2023 wird für die Mitarbeitenden im GAV PostAuto die Lohnsumme um rund 2,5 Prozent erhöht. Mitarbeitende mit tieferen Einkommen erhalten mehr, weil sie von den gestiegenen Lebenskosten besonders betroffen sind. Zudem steigt der monatliche Mindestlohn auf neu über 4000 Franken. Vom Verhandlungsergebnis profitieren insgesamt rund 3200 Mitarbeitende von PostAuto. Gleichzeitig erhalten auch die Mitarbeitenden der PostAuto-Unternehmen rund 2,5 Prozent mehr im Portemonnaie.

Urs Jungen
PostAuto-Bahnhof

Wegen der markanten Inflation war es das grösste Anliegen von transfair, dass die Löhne bei Post Auto generell erhöht werden, also alle davon profitieren. Für generelle Lohnmassnahmen stehen dieses Jahr rund 2,5 Prozent der anspruchsberechtigten Lohnsumme zur Verfügung. Durchschnittlich beträgt die Lohnerhöhung in der unteren Anspruchsgruppe 2,76 Prozent, was fast der Teuerung 2022 entspricht. Die tiefsten Löhne erhöhen sich um mehr als die Teuerung. Der Mindestlohn steigt sogar um fast 4 Prozent.

Die wirtschaftliche und geopolitische Lage ist wegen des Kriegs in der Ukraine nach wie vor herausfordernd und ein Ende scheint nicht in Sicht. Die Folgen spüren auch die Menschen in der Schweiz unmittelbar – namentlich im starken Anstieg der Preise in vielen Lebensbereichen. Daher ist es wichtig, die Kaufkraft dieser Personen zu erhalten.

Die wichtigsten Eckpunkte des Ergebnisses

  • Die tiefsten Löhne werden um bis zu 4 Prozent erhöht
  • Mitarbeitende mit tieferen Einkommen profitieren insbesondere von höheren generellen Lohnanstiegen, um die Kaufkraft zu erhalten.
  • Auch alle Mitarbeitenden mit höheren Einkommen erhalten generelle Lohnerhöhungen.
  • Alle Mindestlöhne werden um mindestens 3 Prozent oder 2000 Franken erhöht und die Lohnbänder um den gleichen Betrag angehoben. So verdienen neu alle Mitarbeitenden im GAV PostAuto über 4000 Franken à dreizehn Monatslöhne bei einem 100-Prozent-Pensum, so dass mindestens ein Jahreslohn von 52'451 Franken resultiert.

Die Lohnmassnahmen 2023 betreffen insgesamt rund 3200 Mitarbeitende von PostAuto. Dank der Vereinbarung «Eckwerte resp. minimale Vorgaben in den Anstellungsbedingungen für die PostAuto-Unternehmer (PU)» profitieren weitere Mitarbeitende von diesen Lohnmassnahmen. Bei PostAuto werden diese ab April 2023 umgesetzt.

Gemäss GAV PostAuto verhandeln die Sozialpartner jährlich über die Lohnmassnahmen. Sie orientieren sich dabei an der wirtschaftlichen Situation von PostAuto, am Vergleich mit Konkurrenzunternehmen, an der Entwicklung der Durchschnittslöhne pro Berufsgruppe und Lohnregion sowie an der Entwicklung der Lebenshaltungskosten.

Ziel erreicht: ein möglichst hoher genereller Anteil

Es war ein grosses Anliegen der Delegation von transfair, einen möglichst hohen generellen Anteil zu erreichen, der sich eng am Ergebnis des Konzerns Post anlehnt und im Vergleich mit anderen Unternehmen nicht nachhinkt. Entsprechend freut sich der Personalverband, dass dies im Laufe der intensiven und anspruchsvollen Verhandlungen gelungen ist. Mit der Lösung, dass die gesamte zur Verfügung stehende Summe für Lohnmassnahmen generell zugeteilt wird, hat transfair für alle Mitarbeitenden im GAV PostAuto eine nachhaltige Lösung erreicht. Speziell zu erwähnen ist, dass es dieses Jahr weniger Ausschlussgründe bei der Umsetzung der Lohnmassnahmen gibt. Einzig Personen, die nach dem 1. Januar 2023 ins Unternehmen eingetreten sind, sich aktuell im Kündigungsprozess befinden, befristet angestellt sind oder deren Lohn sich über dem Lohnband bewegt, erhalten keine Lohnerhöhung.

Die Delegation von transfair ist mit dem Ergebnis zufrieden: «Für transfair ist es wichtig, dass dieses Jahr das gesamte Personal von PostAuto endlich wieder von nachhaltigen Massnahmen profitiert. Mit dem jetzigen Resultat stehen 2023 substanzielle, generelle Lohnerhöhungen bevor. Dadurch ist es gelungen, ein gutes, branchenübliches Resultat mit nachhaltiger Wirkung zu erzielen, welches die Mitarbeitenden auch in ein paar Jahren noch spüren werden.»