Depot in Goldau: transfair fordert klares Konzept

08.12.2020
Mitte November 2020 gab SBB Cargo bekannt, dass sie das Depot in Goldau spätestens per Ende 2022 schliessen will. transfair hat sich am 1. Dezember 2020 die Gründe für die plötzliche Schliessung erklären lassen und stellt nun entsprechende Forderungen.
transfair bemängelt, dass SBB Cargo nicht alle Vorgänge transparent erklären konnte. Insbesondere auf die Frage, warum denn zwischen Mitternacht und 5 Uhr keine Zugshalte in Goldau mehr möglich sein sollen, bleibt ungeklärt. transfair stellt gemeinsam mit den anderen Partnern der Verhandlungsgemeinschaft (VSLF, SEV, KVöV) zwei Hauptforderungen:
Für transfair ist klar, dass es für die Auflösung von Goldau nur Infrastruktur-technische Gründe gibt. Zudem ist transfair verblüfft über neue Informationen, die aufzeigen, dass offenbar schon seit geraumer Zeit klar ist, dass mit der Eröffnung von NEAT in der Zentralschweiz kein Betriebswechselpunkt mehr vorgesehen ist. So ist es zumindest im Betriebskonzept des Güterverkehrs an der Gotthardachse schon 2012 festgehalten. Dies erstaunt transfair umso mehr, als SBB Cargo 2015 seinen Mitarbeitenden in Anstellungsverträgen den Standort Goldau als «gesichert» mitteilte und Anfang 2020 noch weitere mündliche Zusicherungen abgab. Weiter taucht bei transfair die Frage auf, ob die Politik wohl bei früheren Ausbauschritten der Bahninfrastruktur zu wenig Wert auf eine entsprechende Vergrösserung der Anlage für beispielsweise 750m lange Züge gelegt hat.
Immerhin steht damit einer Produktion ab Goldau in diesem Zeitfenster seitens Infrastruktur nichts im Weg. Darum und weil die Produktionsaktivitäten bei SBB Cargo nachts am stärksten sind, fordert transfair, dass die Cargo-Verantwortlichen für eine solche Produktion ab Goldau Zahlen zu den Produktionskosten vorlegen. SBB Cargo muss vier Szenarien aufzeigen:
transfair kritisiert, dass die Anmeldefrist bei SBB Personenverkehr für Interessierte viel zu knapp ist. Der Personalverband fordert angemessene Fristen sowie laufend weitere flexible Übertrittsangebote während der nächsten Jahre innerhalb des SBB-Konzerns.
Vor allem muss SBB Cargo die Fristen für diese Wechsel so verlängern, dass für die Abklärung der zwei oben genannten Fragestellungen (Produktionspool und Produktionsplanung ab Goldau) die nötige Zeit bleibt, und damit nicht schon irreversible Fakten geschaffen werden. Weiter fordert transfair SBB Cargo dazu auf, die individuellen Situationen der Betroffenen zu berücksichtigen und jederzeit zu würdigen.
- Transparentes Produktionskonzept
- Prüfung eines Lokpersonalpools Zentralschweiz gemeinsam mit SBB Cargo International, SBB Personenverkehr und SOB.
Für transfair ist klar, dass es für die Auflösung von Goldau nur Infrastruktur-technische Gründe gibt. Zudem ist transfair verblüfft über neue Informationen, die aufzeigen, dass offenbar schon seit geraumer Zeit klar ist, dass mit der Eröffnung von NEAT in der Zentralschweiz kein Betriebswechselpunkt mehr vorgesehen ist. So ist es zumindest im Betriebskonzept des Güterverkehrs an der Gotthardachse schon 2012 festgehalten. Dies erstaunt transfair umso mehr, als SBB Cargo 2015 seinen Mitarbeitenden in Anstellungsverträgen den Standort Goldau als «gesichert» mitteilte und Anfang 2020 noch weitere mündliche Zusicherungen abgab. Weiter taucht bei transfair die Frage auf, ob die Politik wohl bei früheren Ausbauschritten der Bahninfrastruktur zu wenig Wert auf eine entsprechende Vergrösserung der Anlage für beispielsweise 750m lange Züge gelegt hat.
Produktion ab Goldau zwischen Mitternacht und 5 Uhr prüfen
SBB Infrastruktur hat im Rahmen des Gesprächs zumindest etwas positives zugesichert: In der Zentralschweiz sollen zwischen Mitternacht und 5 Uhr weiterhin zusätzliche Trassen und geplante Halte für den Lokpersonalwechsel möglich sein.Immerhin steht damit einer Produktion ab Goldau in diesem Zeitfenster seitens Infrastruktur nichts im Weg. Darum und weil die Produktionsaktivitäten bei SBB Cargo nachts am stärksten sind, fordert transfair, dass die Cargo-Verantwortlichen für eine solche Produktion ab Goldau Zahlen zu den Produktionskosten vorlegen. SBB Cargo muss vier Szenarien aufzeigen:
- Produktionskosten mit und ohne Halt in Goldau resp. der Innerschweiz
- Produktionskosten mit und ohne Weiterführung eines Depots in Goldau bzw. eines Lokpersonal-Produktionspools in der Innerschweiz.
«Lokpersonal-Produktionspool Zentralschweiz» prüfen
Weiter erwartet transfair von SBB Cargo, dass diese Optionen prüft, die ein SBB Cargo-Depot in Goldau bzw. Schwyz auch künftig ermöglichen würden. Eine Option besteht in einem gemeinsamen Lokpersonalpool zwischen SBB Cargo, SBB Cargo International, SBB Personenverkehr und der SOB. Bei der Planung miteinzubeziehen ist der mögliche Baustellenverkehr, den der Aushub der geplanten zweiten Gotthard-Strassenröhre mit sich bringt.Fristen für Wechsel anpassen
Für die vom Leistungswegfall in Goldau betroffenen Lokführer hat SBB Cargo bei SBB Personenverkehr, SBB Cargo International und bei der SOB Anschlusslösungen aufgegleist. Auch SBB Cargo-intern kann sich das Lokpersonal für jene Standorte melden, zu denen hin sich vermutlich eine Leistungsverlagerung abzeichnet. Leider sind dies nicht gerade Depots, die für die Betroffenen nahe liegen.transfair kritisiert, dass die Anmeldefrist bei SBB Personenverkehr für Interessierte viel zu knapp ist. Der Personalverband fordert angemessene Fristen sowie laufend weitere flexible Übertrittsangebote während der nächsten Jahre innerhalb des SBB-Konzerns.
Vor allem muss SBB Cargo die Fristen für diese Wechsel so verlängern, dass für die Abklärung der zwei oben genannten Fragestellungen (Produktionspool und Produktionsplanung ab Goldau) die nötige Zeit bleibt, und damit nicht schon irreversible Fakten geschaffen werden. Weiter fordert transfair SBB Cargo dazu auf, die individuellen Situationen der Betroffenen zu berücksichtigen und jederzeit zu würdigen.
Standort Brig verliert Leistungen
In Brig werden im Zusammenhang mit der NEAT-Eröffnung weniger Leistungen für SBB Cargo International gefahren. Umdisponierte Verkehre führen bei Cargo Brig zu einem Abbau von vier Lokpersonalstellen. Gemäss SBB Cargo AG sind genug Mitarbeitende bereit, einen Wechsel zu SBB-Personenverkehr zu vollziehen.
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